Kooperationsklasse (Koop)

 

  1. Vorbemerkungen

Derzeit bestehen Kooperationsverträge zwischen der Wendlandschule Dannenberg und den Grundschulen Lüchow und Clenze.

Mit der Einrichtung von Kooperationsklassen an Grundschulen leistet die Wendlandschule einen wichtigen Beitrag zur inklusiven Schule. Durch die tägliche Zusammenarbeit der Lehrkräfte, aber auch besonders durch das tägliche Leben und Lernen von SchülerInnen mit und ohne Förderbedarf kann Inklusion im ganz normalen Schulalltag gelebt werden. Sie werden Teil einer größeren Schulgemeinschaft, in der jeder mit seinen Stärken und Schwächen akzeptiert werden soll. Organisatorisch bieten Kooperationsklassen im Gegensatz zur inklusiven Beschulung im üblichen Sinn den Vorteil einer durchgängig besseren sonderpädagogischen und personellen Versorgung sowie eine räumliche Rückzugsmöglichkeit durch einen eigenen Klassenraum.

  1. Rahmenbedingungen zur Arbeit der Kooperationsklassen

Die Wendlandschule beginnt die Kooperation mit einer ersten Klasse. Für diese Klasse, Lehrkraft und PM bleibt die Wendlandschule rechtlich zuständig hinsichtlich der inhaltlichen Arbeit sowie der personellen und sachlichen Ausstattung. Die Grundschule stellt für die Klasse einen Klassenraum zur Verfügung.

Um Schüler in eine Kooperationsklasse aufnehmen zu können, müssen unbedingt folgene Aspekte berücksichtigt werden:

  • Feststellung des Förderbedarfs geistige Entwicklung
  • Einverständnis der Eltern
  • die Klassenstärke orientiert sich an der Schüleranzahl der Stammschule
  • ob und unter welchen Bedingungen Kooperationsklassen gebildet werden können obliegt der Organisation der Stammschule
  • eine bereits gebildete Kooperationsklasse verbleibt in der Regel 4 Jahre an den Grundschulen
  • Bei der Zusammenstellung der Kooperationsklassen muss immer das einzelne Kind im Fokus stehen. Grundsätzlich können alle Kinder mit dem Förderbedarf GE in diesen Klassen beschult werden. Nur wenn eine mangelnde räumliche Ausstattung der jeweiligen Grundschule eine adäquate Förderung nicht zulässt, wird alternativ die Beschulung in der Stammschule durchgeführt.

Die Kooperation entfaltet sich dann durch die Zusammenarbeit mit einer Partnerklasse der Grundschule. Neben gemeinsamen Aktivitäten ist der gemeinsame Unterricht ein unverzichtbarer Bestandteil der Kooperation. Die für die Klassen zuständigen Kolleginnen und Kollegen legen die wöchentliche Anzahl der gemeinsamen Stunden hierfür selbstständig fest. Die Planung und Durchführung solcher Phasen erfordert eine enge Zusammenarbeit und Team-Teaching.

Neben dem gemeinsamen findet auch klasseninterner Unterricht statt, der ergänzt wird durch pädagogische Mitarbeiter der Wendlandschule in therapeutischer Funktion. Vertretungsregelungen werden von der Stammschule organisiert.

Die Unterrichtszeit der Koop-Klassen orientiert sich an der Unterrichtszeit der Stammschule und wird daher als Ganztagsschule geführt. Die Zeiten der einzelnen Unterrichtsstunden am Vormittag werden mit denen der jeweiligen Grundschule abgestimmt.

  1. Gemeinsame Lernbereiche

Der gemeinsame Kooperationsunterricht umfasst vorrangig die Lernbereiche Sachkunde, Religion, Musik, Kunst und Sport. In diesen Unterrichtsfächern orientiert sich die Themenwahl an den schuleigenenen Curricula der jeweiligen Grundschulen, die Ausgestaltung der Themen bezieht dann Anteile der Kerncurricula der Förderschule GE und individuelle Differenzierung mit ein.

Im gemeinsamen Sachunterricht werden die anstehenden Themen den Schülern vorwiegend als Werkstätten angeboten. Hier können sich Schüler auf ganz unterschiedlichen Ebenen mit Lerninhalten auseinandersetzen. So besteht die Möglichkeit sowohl eine äußere Differenzierung als auch die notwendige Binnendifferenzierung vorzunehmen, um den verschiedenen Bedürfnissen und Lernvorraussetzungen Rechnung zu tragen.

Die Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen sowie Sprache werden meistens klassenintern unterrichtet, um den individuellen Lern- und Leistungsständen gerechter zu werden.

Darüber hinaus kann je nach Möglichkeit die Zusammenarbeit in diesen Fächern zumindest in Teilbereichen ebenfalls ausgebaut werden.

  1. Soziales Lernen

Neben den kognitiven Lernfächern steht die Erweiterung der Sozialkompetenz im Vordergrund. Damit sich im gemeinsamen Miteinander das Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelt, finden folgende Aktivitäten regelmäßig statt:

  • gemeinsame tägliche Morgen-,Sing- und Erzählkreise
  • gemeinsame Geburtstagsrituale
  • täglicher Kooperationsunterricht
  • gemeinsamer Klassenrat und Klassensprecherwahl
  • gemeinsame Pausen und Spielphasen
  • Tagesausflüge, Übernachtungen in der Schule
  • Klassenfahrten
  • gemeinsame Elternabende
  • gemeinsame Einschulungs- und Abschlussfeiern
  • gemeinsame Feste, Feiern und Projekte

Idealerweise finden darüber hinaus gegenseitige Besuche der Kooperationsschulen statt.